Fachvorträge

1. Block: 15:00 Uhr – 16:00 Uhr

Geodätische Erdbeobachtung, Jordan Hörsaal

Prof. Dr.-Ing. Hansjörg Kutterer, Geodätisches Institut (KIT)

Mit dem Aufkommen satellitengestützter Beobachtungsinfrastrukturen ergeben sich für die Geodäsie – und damit für die Erdsystemwissenschaft – vielfältige neue Ansatzpunkte und Möglichkeiten. Im Vortrag werden die Perspektive und das Potenzial einer integrierten Erdbeobachtung mit geodätischen Verfahren aufgezeigt, auch im Hinblick auf die gesellschaftliche Relevanz dieser Aktivitäten. Verschiedene aktuelle Entwicklungen und Ergebnisse werden mit Hilfe von Projekten des GIK veranschaulicht.

Copernicus, Gauß, BKG – Der Blick aus der Vergangenheit in die Zukunft, Fritz-Haller-Hörsaal

Dr. Michael Hovenbitzer, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG)

Nikolaus Kopernikus und Carl Friedrich Gauß spielen bis heute eine wichtige Rolle in der Geodäsie, da sie Namensgeber des europäischen Erdbeobachtungsprogamms bzw. des Gauß-Zentrums des BKG sind. Was haben beide mit dem BKG zu tun? Die Infrastruktur von Copernicus wird vom BKG genutzt, um deutschlandweite Datensätze zu erstellen und zu analysieren sowie daraus folgende Fernerkundungsprodukte bereitzustellen. Über das Gauß-Zentrum vergibt das BKG Forschungsaufträge an Universitäten und Forschungseinrichtungen in den Bereichen Geodäsie und Geoinformation. Darin verbergen sich beispielsweise Projekte wie eine Zeitreihenanalyse aufbauend auf historischen Kartendaten bis hin zu modernen Satellitenbildern bzw. die Objektklassifizierung von 3D-Daten. Der Vortrag zeigt detaillierte Projekte und deren Herausforderungen auf, welche Daten aus der Vergangenheit noch nützlich sein können und sie in der Gegenwart und zukünftig in Wert setzen.

Im Flugzeug nach San Francisco: Vermessung in 10 km Höhe, Neuer Hörsaal

Dr. Jochen Meidow, Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB)

Der Treibstoffverbrauch eines Flugzeugs hängt entscheidend von der Aerodynamik seiner Tragflächen ab. Um Kerosin einzusparen und somit auch weniger Emissionen zu verursachen, ist eine Optimierung der Flügelformen anzustreben, beispielsweise durch die Installation von Winglets oder durch die gezielte Entleerung der in den Tragflächen verbauten Tanks. Diese Optimierung basiert auf den Ergebnissen von Strömungssimulationen, für deren Durchführung insbesondere die tatsächliche Geometrie der Tragflächen bekannt sein muss. Die Formbestimmung einer Tragfläche während eines Fluges stellt aber eine Herausforderung dar – insbesondere, wenn dieses während eines gewöhnlichen Passagierfluges geschehen soll. Vorgestellt werden die Installation und die Kalibrierung eines photogrammetrischen Messsystems, mit dem die Koordinaten von markierten 3D-Punkten auf einer Flügeloberfläche bestimmt werden.

2. Block: 17:00 Uhr – 18:00 Uhr

RITA – eine Roboterplattform für präzise Messaufgaben, Jordan Hörsaal

Dr.-Ing. Christoph Naab, Geodätisches Institut und Institut für Photogrammetrie und Fernerkundung (KIT)

In Zusammenarbeit mit einem Industriepartner wurde am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Geodätisches Institut, die mobile Roboterplattform RITA entwickelt, die die Möglichkeit bietet, unterschiedliche Messaufgaben zu automatisieren. Bisher wurde ein Roboter zur Höhenmessung realisiert, der eigenständig Hallenböden im industriellen Umfeld präzise nach DIN 18202:2019-07 kontrolliert. In dem Vortrag wird die bisherige Entwicklung des Roboters vorgestellt sowie auf die aktuelle Weiterentwicklung der drei Forschungs- und Industriepartner eingegangen.

Digitales Bauen in der Projektarbeit des Ingenieurbüro Bertels, Fritz-Haller-Hörsaal

Marcel Bertels, Ingenieurbüro Bertels GmbH

Digitales Bauen, Digitaler Zwilling, BIM, …: Dies sind nur einige Buzzwords, die in der Welt der Geodäsie hochaktuell sind. In unserem Vortrag zeigen wir, wie das Team des Ingenieurbüro Bertels diesen aktuellen Trends begegnet. Zum einen im Bereich der Ingenieurvermessung u. a. durch die Qualitätskontrolle von Brückenfertigteilen mittels Laserscanner und Soll-Ist-Vergleichen im Modell. Zum anderen in der Planung durch die Erfassung und 3D-Modellierung von Infrastrukturen und Gebäuden inkl. der technischen Gebäudeausstattung (TGA). Diese 3D-Modelle bilden die geometrische Grundlage für weitere BIM basierte Planungen.

Building Information Modeling im Projektmanagement bei der DB Netz AG, Neuer Hörsaal

Stella Wagner, DB Netz AG

Seit 2015 wird die Building Information Modeling (BIM) Methode bei der DB Netz AG in den Arbeitsalltag integriert. In diesem Vortrag wird ein Einblick in die große Welt des BIM gegeben – mit dem Fokus auf die Projektplanung. Was bedeutet BIM und wie wird es bei der DB Netz AG umgesetzt? Wie profitieren Bauprojekte von dieser Methode und welche Verbesserungen gibt es im Vergleich zur konventionellen Planung? Wie sieht die Umsetzung in der Praxis aus und wie trägt es zu einer erfolgreichen Projektverwirklichung bei? Diesen und weiteren Fragen wird in einem interaktiven Vortrag auf den Grund gegangen.